Hatten Sie schon die Gelegenheit durch die neu gestalteten Parkanlagen von Schloss Oberschwappach zu flanieren?
Hier haben Sie zumindest schon mal die Chance. Begeben Sie sich auf einen virtuellen 3D-Rundgang.
(Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER))
Die Vorbereitungen für die Eröffnung des Kulturkaffees am 07. April 2024 laufen auf Hochtouren. Die Ehrenamtlichen lassen sich schulen, organisieren sich, putzen und räumen, sodass dem großen Tag nichts mehr im Wege steht. Mit ganz viel Herzblut und Engagement bereiten sie sich auf die kommende Saison vor. Endlich wird es wieder möglich sein, sonntags Kaffee und selbstgebackenen Kuchen im Schloss zu genießen. Zwischen April und Oktober werden sich die Pforten öffnen.
Wir wünschen dem Kulturverein ganz viel Erfolg & Spaß und sagen Danke für das Engagement!
Brücke zum Göttlichen... und den Menschen doch so nah!
Die neue Imagebroschüre mit vielen Informationen, Bildern und Details rund um das Schloss Oberschwappach finden Sie hier.
...bemühten sich recht erfolgreich um die Mehrung des Glaubens, aber auch um die ihrer Besitztümer. Zwecks Verwaltung der um den Gangolfsberg gelegenen Felder und Wälder wurde auf diesem unweit der einst dort stehenden, dem hl. Gangolf geweihten Wallfahrtskapelle ein Probsteigebäude errichtet. Nach der im Bauernkrieg 1525 erfolgten Plünderung der Bergkapelle und des Probsteigebäudes verfügte der in Ebrach residierende Abt Johann II. die Stilllegung der Bergkapelle als Wallfahrtsort.
Noch im gleichen Jahr wurde die Probstei aufgelassen und in "Schwappach" an der Stelle des jetzigen Schlosses ein Amtshof in der Größe von 12 x 50 m gebaut. Von hier aus erfolgte nunmehr die Verwaltung der im Umgriff gelegenen Ebrach´schen Besitzungen (Zehnt!)
Von 1658 bis 1686 residierte in Ebrach der in Zeil gebürtige Abt Alberich Degen. Als gleichsam territorial souveräner Kirchenfürst und anerkannter "Mann der Wirtschaft und der Finanzen" vermochte er überaus gewinnbringend zu wirtschaften und die Besitzungen des Klosters vor allem durch Zukäufe beträchtlich zu vergrößern. Als Förderer des Weinbaus führte er im Jahr 1665 die Silvanerrebe im Frankenland ein.
Bedeutenster Bauherr in Oberschwappach war der aus Gerolzhofen stammende Abt Wilhelm Sölner (1714/1741). Während seiner Amtszeit entstanden die "Barbarakirche" als Pfarrkirche (1721) und in der Zeit von 1733 bis 1738 das Ebracher Amtsschloss. Er ließ den bestehenden Amtshof weitgehend und einige Bauernhöfe zur Dorfstraße hin einlegen, um Raum für sein Vorhaben zu schaffen. Es gilt als sicher, dass der bedeutende zeitgemäße Baumeister Frankens, Joseph Greising, in Oberschwappach tätig war. Vor seinem Tod im Jahr 1721 hatte er die Barbarakirche fertiggestellt und vermutlich die Pläne für den von den Äbten auch als Sommersitz genützten Amtshof entworfen. Es wird unklar bleiben, inwieweit die Pläne bei der Baurealisierung ab 1733 Verwendung fanden oder bereits durch zeitgenössische Baumeister bzw. durch den Abt selbst abgeändert worden waren.
Das Hauptgebäude mit den beiden Eckflügeln diente der Amtsverwaltung; die enthaltenen Repräsentationsräume wurden für den Sommeraufenthalt der Äbte ausgestaltet und bereitgehalten. Über einen rückwärts abgegrenzten Schlosshof erreichte man den Wirtschaftstrakt mit dem zentralen Ökonomiehof und den halbbogig angeordneten Stallungen samt der Remise.
Wie noch erkennbar, befanden sich nach Norden zu Terrassengärten, die kaskadenförmig zum Dorf hin abfielen. Im Westen war ein typischer Barockgarten angelegt (heute Park).
Mit dem Kurbayerischen Dekret vom 04. Mai 1803 wurder der letzte Abt des Klosters Ebrach, Abt Eugen Montag, ins Exil nach Oberschwappach in das "Sommerschloss" beordert. Er lebte hier noch nahezu 8 Jahre und starb an seinem 70. Geburtstag, dem 05. März 1811.
Nach der Säkularisation erstand der Makler Hirsch das Schloss und veräußerte leider das gesamte Inventar samt Parkskulpturen.
Ab dem Jahr 1812 war das Schloss in Besitz der Oberschwappacher Landwirte Wolf und Vogt. Ab 1864 war ein gewisser Busso von Röppert Schlossher; ab 1871 ein Herr Eugen Ziegler.
Im Jahre 1903 erwarb Hermann von Dungern, der Großvater des letzten Eigentümers, Helwig von Dungern, den Amtshof und nahm auch Restaurierungen vor. Ende des 2. Weltkrieges wurde der Haupttrakt, und hier vor allem das Dach, durch Artilleriebeschuss stark beschädigt.
Auf Initiative des Ende August 1990 verstorbenen Bürgermeisters Franz Hofmann kaufte schließlich die Gemeinde Knetzgau im Juli 1985 das Schloss von Freiherrn Helwig von Dungern, der es wegen des schlechten Zustands und der dadurch entstandenen hohen finanziellen Belastungen nicht mehr halten konnte.
Heute stellt die Gemeinde das Schloss der Allgemeinheit zur Verfügung. Sie nutzt den Ostflügel des Haupttraktes als Museum mit Ausstellungsräumen, das Verwaltungsgebäude im SO als Kindergarten, den Spiegelsaal für Konzerte und kulturelle Veranstaltungen. Die Erdgeschossräume im Westteil und die einstige Remise (Fahrzeug-/Geräteraum) beherbergen das Schlossrestaurant "Zeitlos". Den Schlosshof nutzen die örtlichen Vereine für ihre Feste. Direkt am Schlosseingang im ehemaligen Pförtnerhäuschen lädt die "Kräuterstube am Schloss" zum Erkunden ein. Im Schlosspark, mit jahrhunderte altem Baumbestand, befindet sich ein Skulpturengarten. Auf der oberen Etage der Terrassengärten vor dem Schloss wurde ein Kräutergarten angelegt.